"Nadel?hr"
An der Stra?e Friedewald - H?nebach in ca. 4 km Entfernung zur Ortschaft Friedewald, auf der h?chsten Stelle der alten H?henstra?e gelegen, befindet sich das "Nadel?hr". In den aus drei behauenen Sandsteinen zusammengesetzten Bogen wurden in das s?dliche Giebelfeld ein achteckiger Stern und die Initialen "MLZH" (Moritz Landgraf zu Hessen) und in das n?rdliche Giebelfeld "Nadel?hr 1561" eingemei?elt. Letztere Inschrift ist vermutlich nachtr?glich angebracht worden. Im Friedewalder Salbuch wird das Nadel?hr als "Nollen?hr" 1579 erstmals urkundlich erw?hnt und in einer Quelle aus dem Jahre 1589 wird es noch als hohler Baum beschrieben. Reisende, die zum ersten Mal vor?ber kamen, mussten - einem alten H?nselbrauch folgend - durch den Baum kriechen, wobei die Mitreisenden mit Kn?tteln nachgeholfen haben. 1596 beschreibt Paul Hentzner das Nadel?hr als einen durchl?cherten Stein, den Landgraf Moritz anstelle eines hohlen Baumes errichtet habe. Demzufolge muss der Stein nach Moritz' Regierungsantritt 1592 und vor Hentzners Reise 1596 aufgestellt worden sein. Das Durchkriechen durch einen Stein oder eine Baumh?hlung geht auf einen volks- medizinischen Heilritus zur?ck, der das Abstreifen einer Krankheit oder die symbolische Wiedergeburt versprach. Der neben dem Nadel?hr stehende steinerne Opferstock tr?gt die Inschrift "Ein Opfer Stok vor die Waisenkinder zu Hersfeld 1747".